Wie sieht der Tagesablauf auf einer typischen Kaffee-Finka in Kolumbien aus?

Wie sieht der Tagesablauf auf einer typischen Kaffee-Finka in Kolumbien aus?

Die wichtigste Tradition, um in jeden Tag zu starten: Eine Tasse „tinto-campesino“, der typische kolumbianische Kaffee der Landbevölkerung. Dieser ist sehr dunkel, wird jedoch zusammen mit „agua-panela“ gekocht (dem Zuckerrohr Saft). Dadurch wird der tinto-campesiono sehr süß. 

Kurz vor 6 Uhr morgens geht die Sonne auf. Mit Sonnenaufgang beginnt der Arbeitstag. Die Zeit, wo die Äquatorsonne noch nicht so stark brennt, muss ausgenutzt werden. Der erste an der Front ist der „Administrador“, der Vorarbeiter, der für die Finca verantwortlich ist. Auf unserer Finca La Macarenaist das Kevin.

Kaffeebauer Kolumbien Kaffeepflanzen pflege

 Der Administrador führt einen Routine-Rundgang durch. Ist der Wassertank voll, die Wasserschläuche in Ordnung. Geht es den Tieren gut. Gibt es kranke Pflanzen. Welche Pflanzen tragen reife Früchte. Hat es genug geregnet, wo muss gegossen werden. Viele Themen, die täglich überprüft werden müssen.

Auf Basis des Rundgangs wird die Arbeit eingeteilt. Je nach Jahreszeit geht es ans Gießen der Kaffeepflanzen, die Pflege der Pflanzen und Tiere, das Entfernen von ungewünschtem Unkraut oder ans Pflanzen neuer Kaffeepflanzen. In der Erntezeit steht das Pflücken von reifen Früchten und Kaffeekirschen im Fokus sowie die anschließende Aufbereitung der Kaffeekirschen zu Rohkaffee.

Laufend werden Instandsetzungsarbeiten an der Infrastruktur der Finca ausgeführt. Der Wassertank muss gereinigt werden, etwas ist am Dach kaputt, eine Wasserleitung ist verstopft. Bambusstützen sind morsch und müssen ausgetauscht werden. Es gibt immer irgendetwas zu tun.

Nach ein paar Stunden gibt es ein reichhaltiges Frühstück, in der Regel bestehend aus frischen „Arepas“, (kolumbianischem Weizenbrot) und Eiern. Dazu ein paar frische tropische Früchte und den unvermeidlichen Tinto-campesino. Auf unserer Finca wird dieses von der Familie von Oscar zubereitet, die zusammen mit ihm auf der Finca lebt.

 

Kolumbianisches Mittagessen auf dem Land

Wenn später am Tag die Mittagssonne brennt, wird im Inneren der Finca Schutz gesucht. Es gibt Mittagessen, wieder zubereitet von der Familie des Administradors. Auf einigen Fincas auch vom Administrador selbst, der sich vor Allem um die Arbeiter kümmert.

Am späten Nachmittag ist die Arbeit zu Ende. Die Arbeiter fahren entweder nach Hause oder bleiben. Die Fincas sind oft an entlegenen Orten inmitten der Anden. Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel. Daher entscheiden sich die meisten Arbeiter auf der Finca zu bleiben. Sie bekommen dann Betten gestellt.

Abends kommen alle zusammen, es wird noch mehr Kaffee getrunken, Spiele gespielt. Und vor allem viel geredet.

Wenn dich das Leben auf einer Kaffeeplantage genauso fasziniert wie uns, spricht etwas dagegen es einmal selbst zu erleben?

Wir laden dich ein, auf eine spannende Reise zu unserer Finca "La Macarena" in Kolumbien. Hier kannst du dich deinem Kaffee so nahe fühlen wie nie zuvor. Eine unvergessliche und bereichernde Erfahrung für viele unserer Gäste.

Kolumbien Mondlicht Finca Idylle

Aber so richtig Feierabend tritt auf einer Finca nie ein. Es kann immer etwas passieren. Auch nachts werden bei Bedarf Arbeiten ausgeführt. Etwas muss am Haus repariert werden, die Tiere gefüttert, etc.

Zukunftsplanung und Ideen für die nächsten Tage entstehen unter klarem Sternenhimmel, der zum Träumen einlädt. Langeweile, kommt zu keinem Zeitpunkt auf. Zumindest nicht auf der „La Macarena“.

Das klingt erstmal alles fast schon idyllisch. Es gibt jedoch auch einige große Herausforderungen beim Kaffeeanbau in Kolumbien. Auf unserer Reise durch das Kaffeeland Kolumbien, sind wir uns dessen bewusst geworden. Daher haben wir uns entschieden, eine Finca vor Ort zu kaufen, um direkt vor Ort Einfluss zu nehmen und die Herausforderungen noch besser verstehen zu können. In unserem Projekt werden wir diese Herausforderungen an der Wurzel angehen und Konsumenten und Ursprungsland näher zusammenbringen.

Dabei arbeiten wir mit den Menschen unserer Region zusammen, um langfristig wieder perspektiven zu schaffen. Wie kannst du mithelfen? Indem du den Kaffee dieser tollen Menschen direkt kaufst. Wir helfen dir dabei, diese Verbindung herzustellen, schau es dir an!

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Über den Autor

Jannick Klein: Co-Founder Welttisch

Jannick ist offiziell selbst Kaffee-Farmer seit Anfang 2023. Durch den Anbau auf der eigenen Farm und die täglichen Erfahrungen auf dem Land mit dem Kaffeeanbau und vor allem mit den Menschen die diesen betreiben, hat sich eine Leidenschaft entwickelt. In Zusammenarbeit mit erfahrenen Farmern und Agronomen in der Region hat er seit den Anfängen viel gelernt über:

verschiedene Kaffeeanbaumethoden und deren Einfluss auf die ökologischen Aspekte.

Qualitative Unterschiede der verschiedenen Ernte- und Aufbereitungsmethoden

Wichtige soziale Aspekte im Ursprungsland für die Landbevölkerung.

"Es gibt viele spannende Dinge, die die Kaffeekonsumenten normalerweise nicht wissen und die wir hier mit ihnen teilen möchten."