Bei kolumbianischem Kaffee spricht man oft auch von Hochlandkaffee, da die Anbaugebiete in Kolumbien in den Ausläufern der Anden liegen. Kolumbien ist weltweit einer der top-Kaffee-Exporteure und eines der traditionsreichsten Anbauländer für Kaffee. Aber was fasziniert die Menschen so sehr am kolumbianischen Kaffee?
Hier werden wir die Geheimnisse und Besonderheiten hinter Kolumbiens Erfolgsgeschichte mit dem Kaffee erklären.
Folgende Themen schauen wir uns heute mal genauer an:
- Wofür ist kolumbianischer Kaffee bekannt?
- Wie kam der Kaffee nach Kolumbien?
- So schmeckt Kaffee aus Kolumbien
- Arabica Kaffee Sorten die in Kolumbien angebaut werden
- In welcher Qualität gibt es kolumbianischen Kaffee?
- Kaffeeanbau in Kolumbien: Ideale Voraussetzungen?
- Die Kaffeezone Kolumbiens: Wo sich Tradition, Kultur und Kaffee vereinen
- Besorgniserregende Entwicklungen in der Kaffeezone Kolumbiens
Wofür ist kolumbianischer Kaffee bekannt?
Aufgrund der exzellenten Anbaubedingungen wird in Kolumbien ausschließlich Arabica Kaffee angebaut. Generell lässt sich die Frage "Welcher Kaffee kommt aus Kolumbien?" also einfach beantworten: Arabica Kaffee. Arabica Kaffee ist aber nicht gleich Arabica Kaffee, daher gehen wir unten auf die verschiedenen Sorten ein. Kolumbianischer Kaffee ist bekannt für seine hohe Qualität und seinen unvergleichlichen Geschmack, der gleichzeitig mild und vollmundig ist. Ein genau definiertes Aromaprofil für kolumbianischen Kaffee kann man nicht festlegen, denn: So vielfältig wie das Land selbst, so vielfältig auch der Kaffee, den es produziert. Je nach Anbauregion schmeckt der Kaffee aus Kolumbien stark anders. Und diese Vielfalt, macht kolumbianischen Kaffee auch so spannend und erfolgreich.
Wie kam der Kaffee nach Kolumbien?
Auch wenn Kolumbien für Kaffee sehr bekannt ist und es eines der traditionsreichsten Anbauländer ist, stammt der Kaffee tatsächlich nicht von dort. Dieser stammt ursprünglich aus Äthiopien, genauer gesagt der Region „Kaffa“.
Der Legende nach wurde der Kaffee rund um das Jahr 1.700 von den Jesuiten nach Kolumbien gebracht. Eine starke Verbreitung hatte die Kaffeepflanze einem geistlichen zu verdanken. Einem frühzeitlichen „Kaffee-Nerd“. Dieser hat die Menschen seiner Gemeinde Kaffeebäume pflanzen lassen, als Sündenerlass. 4-5 Bäume und schon konnte man wieder mit sich selbst im reinen sein.
Dadurch wurde die Verbreitung zu Beginn gesteigert. Nachdem eine gewisse Basis geschaffen wurde, konnten die Menschen die wirtschaftlichen Vorteile erkennen und es kamen mehr und mehr „freiwillig“ angepflanzte Kaffeebäume dazu.
So schmeckt der Kaffee aus Kolumbien:
Genau kann man den Geschmack von kolumbianischem Kaffee nicht klassifizieren, aufgrund der enormen Vielfalt. Grundsätzlich besitzt der Kaffee eine gute Balance aus Süße und Säure und eine Vielzahl von Aromen und Noten. Ein typisch kolumbianischer Kaffee schmeckt vor allem fruchtig, mit einer kräftigen Süße und leicht schokoladigem Abgang. Das Aroma ist komplex aufgrund des hohen Anteils an Säuren. Das macht den Kaffee sehr lebendig. Man kann sagen, der Kaffee besitzt fast schon eine tropische Note und erinnert an tropische Früchte. Genauso stellt man sich einen Kaffee aus dem tropischen Kolumbien vor.
Es gibt jedoch auch Kaffees mit reichem Körper und schwereren, schokoladigen Noten. Die Vielfalt an Aromen ist sehr groß.
Tatsächlich gibt es geschmackliche Unterschiede zum Beispiel durch die Varietät (Kaffeeart) aber auch durch die Anbauregion. Welche geschmacklichen Unterschiede durch die Anbauregion hervorgerufen werden, haben wir in diesem Artikel genauer beschrieben.
Arabica Kaffee Sorten die in Kolumbien angebaut werden:
Die typischsten Varietäten Arabica Kaffees, die in Kolumbien kultiviert werden, sind: Typica, Colombia, Caturra, und Castillo. Castillo ist eine Weiterentwicklung der Colombia Varietät und resistenter gegen Schädlinge, was einen biologischen Anbau vereinfacht.
Die neueste Weiterentwicklung kolumbianischer Kaffeepflanzen ist „CeniCafé Uno“. Cenicafé ist eine Institution, die den Kaffee erforscht und weiterentwickelt. Der Kaffee wird zum Beispiel an sich ändernde Klimabedingungen anpasst, resistenter gegen Schädlinge gemacht, etc. Die neueste Weiterentwicklung wurde erstmals gemäß dieser Institution benannt. CeniCafé Uno (1).
Dann gibt es noch selten vorkommende Varietäten wie Bourboun (gelb und rosa), Geisha, Wush-Wush. Diese Varietäten sind noch etwas reicher an Aromen als die klassischen kolumbianischen Kaffees. Dafür aber auch schwieriger zu kultivieren und weniger produktiv.
In welcher Qualität gibt es kolumbianischen Kaffee?
Es gibt drei Qualitätsabstufungen für kolumbianischen Rohkaffee. Die Qualität wird maßgeblich durch die Größe der Bohnen festgelegt. Kurz zusammengefasst deswegen, weil eine größere Bohne mehr Nährstoffe binden kann und daher einen intensiveren Geschmack mitbringt.
- Supremo: Die höchste Qualität für Bohnen die durch die Siebgrößen 17-20 fallen (Bohnen mit einem Durchmesser von 6,8mm bis 8mm)
- Excelso: Die zweithöchste Qualität für Bohnen die durch die Siebgrößen 15 + 16 fallen (Bohnen mit einem Durchmesser von 6,0mm bis 6,8mm) Excelso Bohnen sind im Vergleich zu Supremo milder im Geschmack mit mehr Betonung auf den Säuren
- UGQ (usual-good-quality): durchschnittliche Qualität für Bohnen die durch die Siebgröße 14 fallen (Bohnen mit einem Durchmesser von 5,6mm bis 6,0mm)
Alles darunter wird als „Caracol“ bezeichnet und betrifft Bohnen minderwertiger Qualität. Caracol bedeutet übersetzt Schnecke. Den Sinn dahinter konnte uns bislang noch keiner erklären.
Kaffeeanbau in Kolumbien: ideale Voraussetzungen?
Zunächst einmal ist festzustellen, dass Kaffee in Kolumbien in Höhenlagen von 1.200 – 2.000 m.ü.M. angebaut wird. Daher decken sich die Anbaugebiete mit der Lage der 3 Gebirgsketten der Anden, die Kolumbien von Norden nach Süden durchziehen.
Die westliche Gebirgskette „cordillera occidental“, die zentrale Gebirgskette „cordillera central“ und die östliche Gebirgskette „cordillera oriental“. Durch die Höhenlage sowie die Lage am Äquator, herrscht ein ganzjährig mildes und tropisches Klima mit genug Wechsel von Sonne und Regen sowie einer idealen, gleichmäßigen Temperatur.
Zudem sind die Höhenzüge von reichhaltigem, vulkanischem Erdreich bedeckt. Insgesamt bilden die Andengürtel in Kolumbien somit einen perfekten Nährboden für den kolumbianischen Kaffee. Dieser wiederum ist qualitativ hochwertig und reich an Aromen, dank der guten Voraussetzungen. Daher sind Kolumbien und Kaffee ein starkes Team.
Die Details zum Kaffeeanbau in Kolumbien haben wir in diesem Artikel noch genauer untersucht.
Bist du schon einmal in den Genuss von kolumbianischem Arabica-Kaffee gekommen? Nein? Schade, das müssen wir ändern! Guck dich hier mal um.
1 Kommentar
Wow, super interessant. Schade was dort passiert. Ich freue mich euch auf eurem Weg zu unterstützen, wir müssen endlich aufhören die fernen Länder auszubeuten.